Botrytis (auch bekannt als Grauschimmel oder Blütenfäule) greift schwache Pflanzen oder sterbende Blüten an. In der Natur ist dies auch durchaus sinnvoll, da auf diese Weise Nährstoffe freigesetzt werden, die im Boden wieder nutzbar sind. Ein Pilz kann im natürlichen Wachstumszyklus also durchaus eine wichtige Rolle spielen. Aber wenn er Ihre Pflanzen angreift, ist es ein Befall!

Beschreibung

Was ist Botrytis (Grauschimmel)?
Botrytis cinerea ist ein nekrotropher Pilz. Ein solcher Pilz tötet seinen Wirt, um die Nährstoffe zu erhalten, die er braucht.
Woran ist der Befall erkennbar?
Das Gewebe, an dem er sich entwickelt, wird dunkel und manchmal weich, wegen des Absterbens von Wirtszellen. Mit der Zeit bildet sich auf diesem dunklen Flecken eine Schicht aus pelzigem, grauem Schimmel.
Wie kann man den Befall bekämpfen?
Infizierte Pflanzen dürfen keinesfalls mit anderen Pflanzen in Kontakt kommen.

Biologie

Die frühe Entwicklung von Grauschimmel beginnt in der Regel auf infizierten Pflanzenresten von früheren Kulturen, die auf dem Feld zurückgeblieben sind. Das in den Abfällen vorhandene Mycel entwickelt sich, wenn die Temperaturen steigen, z. B. zu Frühlingsbeginn. In hellem Licht produziert das Mycel Strukturen, auch Konidiophoren genannt. Am Ende dieser Konidiophoren bilden sich Sporen, Kondias genannt, die durch die Luft transportiert werden und folglich mit Blättern oder Pflanzenstielen in Berührung kommen können.

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Botrytis cinerea - Pests & Diseases

Schadensbild

Die Pilzinfektion in Blüten ist nicht sofort sichtbar. Necrosis - braunes und feuchtes Gewebe in der Nähe einer Infektionsstelle - ist eines der ersten Anzeichen für einen möglichen Botrytis-Befall. Ein braun umringter hellerer Fleck auf den Blüten kann ebenfalls auf einen Schimmelbefall hinweisen.

Vorbeugung

Es ist äußerst wichtig, jegliche Teile der Pflanze, die von Botrytis befallen sind, zu entfernen. Die befallenen Teile sollten sofort entsorgt werden.

Befallene Pflanzen sollten keinesfalls mit anderen Pflanzen in Berührung kommen, da selbst bei geringstem Kontakt Sporenwolken in die Luft abgesondert werden könnten.

Diese Sporen können auf gesunden Pflanzen landen, die dann befallen werden können. Eine gute Belüftung ist essentiell, um eine etwas geringere Feuchtigkeit in der Umgebung der Blätter und Blüten zu halten. Bei Außengewächsen empfiehlt es sich, die Pflanzen mit einem Kunststoffschutz (z. B. einem Poly-Tunnel) zu bedecken, wenn Regen erwartet wird. So wird verhindert, dass die Pflanze feucht wird. Darüber hinaus sollte man entsprechende präventive Maßnahmen gegen Schädlinge wie Raupen ergreifen, die Schäden an der Oberhaut verursachen könnten. Über solche Beschädigungen könnte der Schimmelpilz leichter in die Pflanze eindringen. Ein Schimmelpilz kann generell leichter solche Pflanzen befallen, die zuvor von beißenden/kauenden Schädlichen angegriffen wurden. Andere Insekten wie Thirpse können Botrytis-Sporen in sich tragen und verbreiten.

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Botrytis cinerea - Pests & Diseases

Bekämpfung

Einige Mikroorganismen haben sich in der Bekämpfung von B. cinerea bei einer Vielzahl von Pflanzen als erfolgreich erwiesen. Clonostachys rosea (= Gliocladium roseum) ist ein Pilz, der zur Bekämpfung und Prävention von Botrytis-Befall eingesetzt wird, weil er in der Lage ist, die Sporenproduktion zu hemmen. Auch einige Nematoden wurden zur effektiven Bekämpfung von Grauschimmel eingesetzt.

Viele auf dem Markt befindliche Pflanzenextraktpräparate dienen in erster Linie zur Prävention eines Befalls mit und zur Hemmung der Entwicklung von B. cinerea. Gute Ergebnisse wurden mit Extrakten aus Thymian, Zitrussamen, Oregano, Minze, Knoblauch und Pfeffer erzielt, um nur einige Beispiele zu nennen.