Der Umstieg von herkömmlichen NDL/HPS-Lampen auf LEDs erfordert zwar gewisse Anpassungen und eine veränderte Erwartungshaltung, doch CANNA hat festgestellt, dass ein konsequenter gärtnerischer Ansatz und eine ausgewogene Nährstofflösung alles sind, was es für den erfolgreichen Anbau wirklich braucht.
Vorteile von LEDs
LEDs sind aus dem Gartenbau nicht mehr wegzudenken – und das aus gutem Grund: Sie bieten eine hohe Lichtintensität bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch. LEDs ermöglichen sowohl Vollspektrum- als auch Schmalspektrumbeleuchtung. Im Vergleich zu herkömmlichen HID-Lampen (Hochdruckentladungslampen) erzeugen sie deutlich weniger Infrarotlicht, das als Wärme wahrgenommen wird.
LEDs begünstigen das blaue Lichtspektrum und enthalten weniger Fernrotlicht, was dazu führt, dass Pflanzen kompakter wachsen, mit dichterer Blütenbildung und insgesamt gedrungener Wuchsform. Das blaue Licht sowie UVA-Wellenlängen von LEDs können zudem die Blütenqualität verbessern. CANNA-eigene Studien zeigten, dass Pflanzen, die unter LED-Beleuchtung wuchsen, einen um 1,5 % bis 3 % höheren THC-Gehalt aufwiesen als Pflanzen, die unter Natriumdampflampen (HPS) kultiviert wurden – ein Ergebnis, das auch durch weitere Studien gestützt wird (Magagnini et al., 2018; Jenkins und Livesay, 2021). Die Forschung von CANNA zeigte außerdem, dass die Pflanzen zwar im Durchschnitt etwa 15 % kleiner blieben, ihre Erträge jedoch bei höherer Lichtintensität unter LEDs um 15 % bis 50 % höher lagen als unter HPS-Lampen.
Trotz der Unterschiede in Ertrag und Qualität zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied in der Nährstoffaufnahme, was die Annahme unterstützt, dass eine ausgewogene Düngermischung vollkommen ausreichend ist – auch beim Anbau unter LEDs – und keine spezielle Nährstoffformulierung erforderlich ist, abgesehen von der substratspezifischen Zusammensetzung.

QUELLE: https://www.mmjdaily.com/article/9629652/research-led-increases-thc-at-lower-energy-consumption/
Wärmeanpassungen
Durch die geringere Wärmestrahlung von LEDs müssen die Anbaubedingungen entsprechend angepasst werden. Gegebenenfalls ist es notwendig, zusätzliche (konvektive) Wärme bereitzustellen, um das Anbauklima auf etwa 24 °C (75 °F) zu bringen. Alternativ kann auch das Bewässerungsregime angepasst werden, um die niedrigeren Temperaturen auszugleichen.
Bei kühlerem Klima transpirieren Pflanzen weniger und nehmen dadurch auch weniger Nährlösung auf. Eine höhere Nährstoffkonzentration (EC) kann in diesem Fall helfen, bei jedem “Schluck” mehr “Nahrung” bereitzustellen und so eine ausreichende Versorgung sicherzustellen. Zeigen die Pflanzen Anzeichen von Schwäche oder Mangel, kann die EC-Wert-Erhöhung eine sinnvolle Maßnahme sein.
Einige Grower*innen setzen alternativ auf LED-spezifische oder besonders calciumhaltige Dünger beim Anbau unter LEDs. Der Gedanke dahinter: Da Calcium ein relativ unbeweglicher Nährstoff ist und die Pflanze bei geringerer Transpiration insgesamt weniger Nährstoffe transportiert, müsse mehr Calcium zugeführt werden, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen. Wird jedoch zu viel Calcium in der Nährlösung bereitgestellt, kann dies die Aufnahme anderer Nährstoffe behindern und so zu Mangelerscheinungen führen. Eine nachhaltigere und robustere Lösung besteht daher darin, einfach die Dosierung eines ausgewogenen, vollwertigen Basisdüngers – wie ihn CANNA anbietet – leicht zu erhöhen, anstatt ein weiteres Produkt zu kaufen, das speziell für LEDs vermarktet wird.
Lichtintensität
Die hohe Lichtintensität von LEDs bietet die Möglichkeit, den Stoffwechsel und die Gesamtleistung der Pflanzen zu steigern. Jede Pflanze hat jedoch einen sogenannten Lichtsättigungspunkt – also einen Schwellenwert, ab dem eine weitere Erhöhung der Lichtintensität keinen zusätzlichen Nutzen mehr bringt. Dieser Punkt hängt von der Entwicklungsphase, der Pflanzenart und den Anbautechniken ab. Wird jedoch zusätzlich Kohlendioxid (CO₂) zugeführt, erhöht sich der Lichtbedarf der Pflanze bis zum Erreichen ihres Lichtsättigungspunkts – und damit auch die Photosyntheserate.

Wird zusätzlich zum CO₂ auch die Anbau-Temperatur erhöht, steigert das die Photosyntheserate der Pflanzen weiter. Das Zusammenspiel von CO₂, Lichtintensität und Temperatur fördert gemeinsam einen schnelleren Stoffwechsel und ein stärkeres Pflanzenwachstum. Natürlich geht diese gesteigerte Leistung auch mit einem höheren Nährstoffbedarf einher. In diesem Szenario – also LEDs + zusätzliches CO₂ + höhere Temperaturen – ist eine leicht erhöhte Dosierung des Basisdüngers erneut sinnvoll.
Machs dir einfach - du hast bereits alles, was du brauchst
Egal ob unter HPS-Lampen oder LEDs angebaut wird: Halte dich an die grundlegenden Richtlinien – achte auf ideale Temperatur- und Feuchtigkeitswerte je nach Entwicklungsphase. Beobachte die Pflanzen genau und passe die Nährstoffgabe an deine Bedingungen und Beobachtungen an. Ein ausgewogener Dünger bleibt auch unter LEDs die beste Wahl – genau wie beim Anbau unter HPS.
Das bedeutet: eine Flasche weniger im Regal und einen Aspekt weniger, über den du dir Gedanken machen musst. Bleib bei hochwertigen, ausgewogenen Produkten – und genieß deinen Grow!
Referenzen
- Jenkins MW, Livesay 2021. Photosynthetische Leistung und Potenz von Cannabis sativa L., die unter LED- und HPS-Beleuchtung gewachsen ist. Agric. Sci. 12: 293-304.
- Magagnini G, Grassi G, Kotiranta S 2018. Der Einfluss des Lichtspektrums auf die Morphologie und den Cannabinoidgehalt von Cannabis sativa L. Med Cannabis Cannabinoids 2018;1:19-27.
- Poudel M, Dunn B. 2017. Kohlenstoffdioxid-Zusatz in Gewächshäusern. Oklahoma Cooperative Extension Service. HLA-6723.
- https://www.mmjdaily.com/article/9629652/research-led-increases-thc-at-lower-energy-consumption/