Beleuchtung für meine Pflanzen … Hmm, wo soll ich anfangen? Was brauche ich? Was muss ich beachten? Was ist Licht eigentlich? Fragen über Fragen. Ein wenig Grundwissen kann an dieser Stelle nicht schaden.

Auch Pflanzen können ohne Licht nicht überleben

Natürlich ist Sonnenlicht zweifellos die kostengünstigste und natürlichste Lichtquelle für die Aufzucht von Pflanzen - aber es ist nicht immer verfügbar. Mit einer Pflanzenlampe haben Sie Ihre Pflanzen unter Kontrolle und können gewährleisten, dass sie das ganze Jahr über effektiv wachsen!

Pflanzenlampen bestehen in der Regel aus drei Einzelteilen:

  • einem Reflektor, der die Lampe schützt und das Licht dorthin lenkt, wo Sie es haben möchten. Außerdem sorgt er für 30 % zusätzliches (kostenloses) Licht, weil keine Energie verloren geht und auf die Pflanzen zurückgestrahlt wird.
  • dem Vorschaltkasten, in dem sich die für den Betrieb der Lampe und die Regulierung des Stroms erforderlichen Bauteile befinden.
  • der Lampe selbst.

Kurz zusammengefasst: Was sollte ich über Licht wissen?

Zunächst müssen Sie sich für eine Lichtfarbe entscheiden. Benötigen Sie eine warme oder eine kalte Lichtquelle? Die Temperatur von Licht wird in Kelvin angegeben, als korrelierte Farbtemperatur (CCT) bezeichnet und bezieht sich auf die tatsächliche Temperatur. HID-Lampen (High Intensity Discharge) und Leuchtstofflampen haben alle eine CCT-Einstufung, die angibt, wie warm oder kalt die Lichtquelle ist. Eine CCT von 2700 Kelvin wird als warm, eine von 4200 Kelvin als neutral und eine von 6000 Kelvin als kalt empfunden.

CCT-Bereiche

5000 - 7000 Kelvin: Kräftiges blaues Licht
Fördert buschigen Wuchs. Ideal für die schnelle Wachstumsphase von Pflanzen. Verbessert in Kombination mit HPS- oder 3K warmen MH-Lampen mit sehr hoher Leistung das Wachstum in allen Bereichen.

4000 - 4200 Kelvin: Kaltweiße Leuchtstofflampen
Können als Ergänzung zur blauen Beleuchtung verwendet werden. Ideal für die Vermehrung.

4000 Kelvin: Neutrale Halogen-Metalldampflampen (MH)
Die beste einzelne Lichtquelle für das Pflanzenwachstum, fördert einen kompakteren, buschigeren Wuchs als bei 3700 Kelvin und bietet eine bessere Farbwiedergabe. Wird gerne zur allgemeinen Pflanzenbeleuchtung verwendet.

3700 Kelvin: Weichere Halogen-Metalldampflampen (beschichtet)
Diese beschichtete Lampe wird zur allgemeinen Pflanzenbeleuchtung verwendet. Mit ihr erzielt man ein schnelleres Wachstum als bei 4000 Kelvin.

2100 - 2700 Kelvin: Natriumdampf-Hochdrucklampen (HPS)
Reicher an rotem Licht, ideal für die Fruchtbildungs- und Blütephase sowie als zusätzliche Gewächshausbeleuchtung.

Erkenne ich mit bloßem Auge, ob eine Lampe geeignet ist?

Nein. In der Vergangenheit wurde die Leistung von HID-Lampen in Lumen gemessen. Diese Messmethode für Lichtleistung bevorzugt Licht am gelben Ende des Spektrums, da das menschliche Auge für dieses Licht am empfindlichsten ist. Im Ergebnis führt dies dazu, dass diese Messmethode das Licht am blauen und roten Spektralende weitestgehend ignoriert. Dabei kommt es gerade auf dieses Licht an, da Pflanzen am blauen und roten Spektralende am besten gedeihen!

Welche Lampentypen können wir unterscheiden?

Es gibt zwei Arten von Lampen, die heute hauptsächlich im Gartenbau verwendet werden:

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Beleuchtung für meine Pflanzen

HID-Lampen (High Intensity Discharge)

Einfach in der Handhabung, decken sie ein breites Einsatzgebiet für fast alle Pflanzenarten ab.

HID-Lampen können in zwei Kategorien unterteilt werden: Halogen-Metalldampflampen (Metal Halide, MH) und Natriumdampf-Hochdrucklampen (High Pressure Sodium, HPS).

Halogen-Metalldampflampen (MH)

Halogen-Metalldampflampen (MH-Lampen) strahlen eine Fülle an blauem Licht aus. Damit werden die natürlichen Lichtverhältnisse von Frühling und Sommer imitiert. Deshalb eignen sich diese Lampen besonders für die Vermehrung und für das vegetative Wachstum. Zudem begünstigen sie kurze Internodien (Bereich / Abstände der Sprossachsen).

Natriumdampf-Hochdrucklampen (HPS)

Natriumdampf-Hochdrucklampen (HPS) strahlen „röteres“ Licht aus, das man mit dem natürlichen Licht eines herbstlichen Sonnenuntergangs vergleichen kann. Ein höherer Gelb-Rot-Anteil im Spektrum und weniger Blau fördert ein höheres Blüten-Blatt-Verhältnis bei blühenden und fruchttragenden Pflanzen. HPS-Lampen werden häufig eingesetzt, um die natürliche „Tageslänge“ für die Pflanzen zu verlängern und damit den Sommer zu imitieren.
Da eine HPS-Lampe das gesamte erforderliche Blaulicht liefert, wird dieser Lampentyp insbesondere in lichtschwachen Stunden und bei völliger Dunkelheit eingesetzt. Wenn Sie Pflanzen in Innenräumen und ohne natürliches Licht ziehen möchten, ist eine Kombination der beiden Lampentypen ideal, insbesondere wenn dabei ein Lichtbeweger zum Einsatz kommt.

Leuchtstofflampen

Leuchtstofflampen sind sehr energieeffizient und daher ideal für Züchter. Es gibt sie in verschiedenen Kategorien: Leuchtstoffröhren, Kompaktleuchtstofflampen (CFL, Energiesparlampen) mit hoher Wattzahl, warmem oder kaltem Licht und hoher oder niedriger Wattzahl. Die Halterungen für diese Lampen werden in der Regel komplett mit Lampenfassungen und integriertem Vorschaltgerät geliefert. Ihr Hydrokultur-Händler kann Ihnen verschiedene Modelle zeigen.

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Beleuchtung für meine Pflanzen

Leuchtstoffröhren haben eine geringere Intensität als MH- oder HPS-Lampen. Da sie nur wenig Wärme abgeben, trocknen sie das Kultursubstrat nicht aus, wenn sie direkt an der Pflanze platziert werden. Dadurch eignen sie sich perfekt für die Vermehrung und das vegetative Wachstum sowohl bei Orchideen als auch bei anderen Pflanzen, die weniger Licht benötigen. Wegen ihrer geringen Wärmeabgabe können sie im Abstand von nur ca. 2,5 cm zu den Pflanzen aufgestellt werden und benötigen keine Belüftung, um eine Überhitzung zu vermeiden. Der Vorteil: mehr „nutzbares“ Licht für Ihre Pflanze, was das Ergebnis Ihrer Lampe maximiert.

Während des vegetativen Wachstums sollten Sie ein „kaltweißes“ Leuchtmittel wählen. Das ist auch für die Blütephase akzeptabel, aber gerade dann wäre ein „warmweißes“ Leuchtmittel besser geeignet, da dieses im für die Blütephase geeigneten roten Ende des Spektrums stärker ist. Verwenden Sie Leuchtstofflampen nur für Sämlinge und Klone, um das Tageslicht zu ergänzen, sowie für das vegetative Wachstum. Für die Blütephase empfiehlt sich wegen ihrer hohen Lichtleistung immer eine HID-Natriumlampe. Diese sind effizienter hinsichtlich der Pflanzenproduktion im Verhältnis zur eingesetzten Wattstärke.

Kompaktleuchtstofflampen

Kompaktleuchtstofflampen machen ihrem Namen alle Ehre. Sie erzeugen eine stärkere Lichtintensität als ihre röhrenförmigen Verwandten und es gibt sie mit unterschiedlichen Wattzahlen. Dank ihres kompakten Formats sind sie sehr „vielseitig“ und passen in die meisten normalen E40-Lampenfassungen.
Wenn Sie nur vegetative Pflanzen wie Kräuter oder Salat züchten, werden Sie merken, dass eine Kompaktleuchtstofflampe für einen kleinen Bereich ausreichend ist.

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Beleuchtung für meine Pflanzen

Kommt es auf die Größe an?

Welche Größe Ihre Lampe haben sollte, hängt von der Größe des Anbaubereichs und der Pflanzenart ab, die Sie anbauen möchten. Für lichtliebende Pflanzen, wie Kräuter und Gemüse, benötigen Sie zwischen 20 und 60 Watt Licht pro Quadratmeter Anbaufläche. Ohne natürliches Licht sorgt eine 400 Watt MH-Lampe auf einer Fläche von 90 x 90 cm für 45 Watt pro 30 cm². Auf einer Fläche von 1,5 x 1,5 m sind es nur noch 25 Watt pro 30 cm². Entsprechend sorgt eine 1000 Watt MH-Lampe auf einer Fläche von 1,5 x 1,5 m für 40 Watt pro 30 cm², aber auf einer Fläche von 2,1 x 2,1 m bringt sie es nur noch auf 20 Watt. Qualitative Reflektoren, Lichtbeweger und reflektierendes Material an den Wänden können die Intensität und Effizienz dieser Lampen erheblich steigern. Als Faustregel gilt: Je höher die Intensität und je breiter das Spektrum, desto größer der Nutzen.

Aber vergessen Sie nicht: Eine 1000 HPS-Lampe ist nicht dasselbe wie vier 250 HPS-Lampen. 250w-Lampen haben nicht annähernd die Intensität, die es braucht, um dichte Blattkronen oder große buschige Pflanzen zu durchdringen. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es fast unmöglich ist, sehr große Pflanzen mit einer 250w-Lampe zu züchten.

Hier einige Richtwerte zur Beleuchtung eines Pflanzraumes für gutes Wachstum mit HID-Lampen:

Wattzahl Reichweite
1000 watt 1,3–1,5 Meter
600 watt 1–1,2 Meter
400 watt 0,8–0,9 Meter
250 watt 0,6–0,7 Meter

Diese Angaben setzen voraus, dass Sie einen guten Reflektor um Ihre Glühbirne sowie reflektierende Wandverkleidungen haben. Dazu können Sie die Reichweite steigern, wenn ein Lichtbeweger genutzt wird.

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