Als Spülen bezeichnet man das Ersetzen der Nährlösung durch Leitungswasser. Mit diesem einfachen Verfahren lassen sich Geschmack, Geruch (Aroma) und die Beschaffenheit des Ertrages enorm verbessern. Sogar so stark, dass das Spülen eigentlich schon ein Muss ist.

Den meisten Züchtern wird diese Hydrokulturtechnik bekannt sein. Sie kennen sie noch nicht? Dann wird es aber höchste Zeit!

Nährstoffrückstände in der Pflanze können einen bitteren metallischen Geschmack hinterlassen. Mit dem Spülen vor der Ernte entfernen Sie diese Rückstände und erzielen damit genau den gewünschten Geschmack und das beabsichtigte Aroma. In Gegenden mit hartem Wasser ist dieses Verfahren besonders wichtig, weil hartes Wasser die Pflanzen anfällig für Geschmacksbeeinträchtigungen macht.

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Die Vorteile des Spülens

Auch Pflanzen mit kurzem Wachstumszyklus profitieren vom Spülen, weil die Reduzierung der Nährstoffrückstände in der Pflanze die letzte Wachstumsphase effektiv beschleunigt.

In der letzten Woche der Blütephase durchläuft die Pflanze einen sogenannten Aufquellprozess. In dieser Zeit werden überschüssige Nährstoffe wieder in die Nährlösung abgegeben. Wenn die Nährlösung in dieser letzten Phase durch Leitungswasser ersetzt wird, fördert das die Wasseraufnahme und die Nährstoffabgabe.

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Die Vorteile des Spülens

Wenn Sie ein EC-Messgerät besitzen, sollten Sie regelmäßig die Leitfähigkeit des Wassers/der Spüllösung im Tank messen. Sie werden feststellen, dass die Leitfähigkeit steigt, weil die Pflanzen Nährstoffe an das Wasser abgeben.

Wassers/der Spüllösung im Tank messen. Sie werden feststellen, dass die Leitfähigkeit steigt, weil die Pflanzen Nährstoffe an das Wasser abgeben.

In manchen Gegenden mit hartem Wasser werden bessere Ergebnisse erzielt, wenn Sie eine Woche lang spülen, nachdem sich die Pflanze bis zur vollen Reife entwickelt hat. Es kann sein, dass das Wasser im Tank in diesem Zeitraum mehrmals mit Leitungswasser/Spüllösung ersetzt werden muss.

Spülen kann auch helfen, wenn ein Nährstoffproblem festgestellt wird. Werden die Pflanzen für die Dauer von 24 Stunden gespült und wird dann eine frische Nährlösung in das System gegeben, kann das den Pflanzen helfen, nicht benötigte Nährstoffe abzugeben.

Leitungswasser (weich, aber nicht aus der Umkehrosmos) ist für beide Spültechniken völlig ausreichend. Manche Züchter schwören jedoch auf ein spezielles Spülprodukt.

Checkliste: 24-Stunden-Spülung

  • Nährlösung aus dem Tank ablassen. Behälter und Rohre so gut es geht reinigen
  • Wasser durch das System laufen lassen, um unerwünschte Salze etc. zu entfernen
  • Reservoir mit Leitungswasser oder Spüllösung füllen
  • pH-Wert testen und falls nötig korrigieren
  • 24 Stunden lang im Tank zirkulieren lassen
  • Leitungswasser oder Spüllösung aus dem Reservoir ablassen und
  • mit frischer Nährlösung ersetzen

Checkliste: Erntespülung

  • in den letzten zwei oder drei Wochen vor der Ernte den Nährstoffgehalt allmählich reduzieren, indem die Leitfähigkeit überprüft wird
  • eine Woche vor der Ernte die Nährlösung aus dem Reservoir ablassen
  • Reservoir mit Leitungswasser oder Spüllösung füllen
  • pH-Wert testen und falls nötig korrigieren
  • bis zur Ernte zirkulieren lassen
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